Nachtfahrt auf der Ostsee

Es brauchte wieder nur eine kurze Planung und der Termin für eine Nachtfahrt auf der Ostsee stand fest.


Mein guter Kumpel Ralf traf kurz nach 00:00Uhr aus Glückstadt kommend am Liegeplatz der Rosenrot ein und wir verstauten schnell alle Taschen und den Proviant.


In der Messe (Salon) wurde kurz die Route und der Einlaufhafen geplant. Es sollte Timmendorf werden auf der Insel Poel.


Das Wetter war super, Sternklarer Himmel und angenehm warm, auch sollte die Windrichtung und Stärke stimmen, jedoch sollte das Wetter Boot und Besatzung auf der Tour noch so einiges Abverlangen...

Aber erst einmal hieß es "Klar machen zum Auslaufen"!


Positionslampen und dann hieß es "Vorschiff Leinen los", das Boot wurde langsam noch ohne Motorkraft aus der Box gezogen und ein Moment treiben gelassen (man wollte ja nicht andere Skipper im Hafen durch Motorlärm wecken).

Alle Leinen und die Fender wurden verstaut und dann wurde der "Flautenschieber" gestartet um auf der Trave bis zur Ostsee unter Motorkraft zu fahren...


Es waren sehr schöne Eindrücke und auch Ralf war sehr begeistert. In der totalen Dunkelheit wurden alle Sinne geschärft genutzt. Die Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit und man konnte gut Landmarkierungen und auch andere Boote erkennen. Man war aber auch ab und zu erschrocken in welch schlecht Zustand andere Skipper Ihre Boote haben (Teils funktionierende Positionslampen...).


Es viel der Satz "Man kommt sich vor wie eine Brückenwache im Film "DAS BOOT" auf der Suche nach dem feindlichen Geleit :D


Kurz vor Travemünde kam uns eine RoRo-Fähre mit ordentlich Beleuchtung entgegen und es dauerte wieder ein Moment bis die Augen sich anpassten.


in Travemünde selber legte querab die TT-Line ab und zog an uns rasch vorbei. Da zur Zeit die Travemünder Woche läuft war selbst in der Nacht alles hell erleuchtet, vereinzelt lief noch laute Musik aber kein Mensch zu sehen...


Dann ging es auf die Ostsee und wir wurden auch schon von einigen Wellen begrüßt. Wir zogen die Segel hoch und waren froh nach gut 1 1/2 Stunden endlich Ruhe vom Flautenschieber zu haben.


Wir legten Kurs NO und kamen langsam in Fahrt. Jedoch hielt der Wind noch nicht lange und drehte auch immer wieder auf eine für uns ungünstige Richtung. So wurde der Flautenschieber erneut gestartet und wir fuhren die Mecklenburger Küste ab.


Als man an "Gut Broock" vorbei war und schon fast Ost-Kurs fahren konnte entschieden wir unser Einlaufhafen zu ändern da der Wind nicht wirklich passte und man nicht nur mit Motor fahren wollte.


Wir legten Kurs auf Grömitz und hatten auf einmal perfekten Wind. Dabei erlebten wir einen Hammer Sonnenaufgang aber seht doch selbst...


Genau 08:00Uhr liefen wir im Yachthafen Grömitz ein. Es war nicht wirklich leicht an Liegeplatz zu finden da an diesen Wochenende die Grömitzer Hafentage waren.


Aber wer suchet der findet und so konnten wir unsere Beine kurz vertreten und Frühstücken.


Da der Tag aber noch "jung" war wollten wir hier nicht bleiben und entschieden uns Richtung Pelzerhaken zu fahren um dort zu ankern und das super Wetter nutzen um zu baden.


So ging es ca. 09:30Uhr wieder los und wir segelten Richtung Pelzerhaken. Dieses mal wurde die Meerjungfrau mit der Bezeichnung "Serra 1" nicht mehr entdeckt. So wurde das Navigatorische dieses mal nicht vernachlässigt und wir kamen ohne Probleme um die Sandbank rum :D


Es war jetzt auch schon so einiges auf der Ostsee los. Die ersten Regatta-Segler von der Travemünder Woche kamen uns entgegen und wir befanden uns auf einmal mitten unter ihnen. Es waren große Fahrtenyachten mit Besatzungen von 6-8 Mann und es sah echt interessant aus.


Den Ankerplatz erreicht konnten wir endlich entspannen und auch die Ruhe genießen. Ralf machte es sich auf den Vordeck und ich mich im Cockpit gemütlich.


Jedoch ging nach kurzer Zeit der Ankeralarm los. Da um uns noch andere Boote lagen mussten wir schnell reagieren und versuchten das Boot an anderer Position fest zu kriegen. Jedoch hat der Wind so auf gepriesen das der Anker kein wirklichen Halt am Grund mehr fand.


Wir entschlossen langsam Richtung Neustadt zu laufen um dort über Nacht zu bleiben. Ein zwischenzeitlicher Ankerversuch scheiterte ebenfalls. Ralf ging dabei mit  "Tauchretter" von Bord und beobachtete wie der Anker am Grund eine schöne Linie zog aber kein halt fand.


Um 16:30Uhr liefen wir Neustadt an und wollten dieses mal den Rundhafen testen, das erste mal für die Rosenrot. Wir fanden ein sehr schönen Liegeplatz und der Badestrand war nur einige Meter hinter einer Düne vom Boot entfernt. Jedoch nutzen wir erst einmal die Chance im Hafenrestaurant zu essen (wirklich zwei wirklich sehr nette Bedienungen ;D)

Etwas müde von der Fahrt (man war ja auch über 27h wach) legten wir uns in die Koje.


Gegen 20:30Uhr wurden wir langsam wieder wach und nutzen noch einmal die Chance in die Ostsee zu springen. Das schöne am Rundhafen ist das ein eigener Badestrand am Hafen ist. Badetuch geschnappt und rein ins kühle nass...


Anschließend ging es schnell duschen und noch einmal rein nach Neustadt. Man muss zwar ein Stück laufen aber nach ein Tag auf See tut das echt gut.


Als Abendessen gab es den obligatorischen Döner und was gibt es schöneres als den Tag im Klüver bei ein, zwei, drei köstliche Weizen....


Abends gab es in der Messe der Rosenrot noch ein DVD-Abend bis es uns sehr spät in die Kojen rief... 


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